Alles über die Tierkremierung
Zum Glück ist dieser Zustand immer mehr im Wandel. Die meisten Tierhalter finden es als undenkbar, ihr Tier nach dem Tod der Tierköperverwertung zu überlassen. Sie möchten es ruhend wissen an einem schönen Platz, am Besten in der Nähe. In einer Urne kann das Tier dann sogar bei einem Umzug mitgenommen werden. Bei begrabenen Tieren ist das schwierig.
Dieser Wandel wird auch durch die steigende Anzahl an Tierkrematorien in Deutschland untermauert.
3 Möglichkeiten nach dem Tod des Tieres
Möglichkeit 1 – die Entsorgung
Die immer noch am häufigsten genutzte Möglichkeit ist die Entsorgung des Tieres in der Tierkörperbeseitigungsanlage. Der Besitzer lässt sein Tier beim Tierarzt und zahlt nur einen Unkostenbeitrag. Der Tierarzt veranlasst meist noch am selben Tag die Abholung durch die Tierkörperbeseitigungsanlage. Ein sogenanntes Kadaver- Sammelfahrzeug, welches einer Müllabfuhr ähnelt, holt die toten Tierkörper ab und bringt sie in die Anlage. Dort werden die sogenannten tierischen Nebenprodukte zerkleinert, sterilisiert und weiterverarbeitet. Durch dieses Vorgehen entstehen Produkte wie z.B. Tiermehl als Energieträger für Zementfabriken, Schmieröl oder Biodiesel. Diese Produkte dürfen sich aber weder zum menschlichen Verzehr, als Tierfutter oder in industriellen Produkten wieder finden.
Möglichkeit 2 – Vergraben
Du hast unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, dein Tier zu vergraben. Hierzu informierst du dich am Besten bei der örtlichen Gemeinde, da diese Bestimmungen je nach Landkreis oder Stadt variieren können.
Folgende Richtlinien gelten meist flächendeckend:
- Plätze, die geeignet und von der zuständigen Behörde zugelassen sind
- Eigener Garten oder Grundstück
- Kein Wasser- und Naturschutzgebiet
- Nicht in der unmittelbaren Nähe von öffentlichen Wegen und Plätzen
- Tiefe des Grabes mind. 50 cm
Ein Vergraben deines Tieres an öffentlichen Orten wie im Wald ist verboten und kann 5-stellige Bußgelder nach sich ziehen.
Nachteile von Vergraben eines ganzen Tierkörpers ist z.B. dass der Kadaver von anderen Tieren wieder ausgegraben werden kann, wenn diese ihn wittern. Zudem kann bei zuvor erkrankten Tieren das Risiko bestehen, dass Medikamente oder Viren in das Grundwasser gelangen. Die Verwesungszeit eines Tieres ist auch sehr lang.
Möglicheit 3 – Der Tierfriedhof
Sind die ersten beiden Methoden nichts für dich, dann ist vielleicht die Alternative des Tierfriedhofs etwas. Dort kannst du ein Grab für deinen Liebling erstehen. Dies wird meist zusammen mit einem Miet- und Pflegevertrag über mind. 5 Jahre vergeben.
Aufbau eines Tierkrematoriums
In der Regel besitzen Tierkrematorien eigene Fahrzeuge, mit denen sie die toten Tiere abholen können. Ein gutes Krematorium verfügt über spezielle Fahrzeuge mit Kühlfunktion, um den Verwesungsprozess des Tieres während der Fahrt zu minimieren.
Gut ausgestattete Tierkrematorien sind wie folgt ausgestattet:
- Einen Raum für die Öffentlichkeit mit Empfang, einen Warte- und Aufenthaltsbereich vielleicht sogar noch mit Urnenausstellung und einen Abschiedsraum.
- In dem Abschiedsraum besteht die Möglichkeit, vom verstorbenen Tier noch mal in Ruhe Abschied zu nehmen.
- Zudem kann durch ein Fenster oder durch einen Monitor das Einfahren in den Ofen beobachtet werden.
- Du kannst dann auch während des gesamten Kremationsvorgangs anwesend sein.
- Nach Vollendung erhältst du in einer Urne oder einem entsprechenden Behältnis die Asche.
Die Außenanlage eines soliden Tierkrematoriums sollte entsprechend dezent und würdig gestaltet sein.
Der Technikbereich ist mit einem Ofenraum, in dem sich der Kremationsofen mit Abgasreinigung, die Eingangsstation mit Wage, ein Kühlraum, die Aschebehandlung mit Urnenbefüllung sowie die Reinigungs- und Desinfektionsstation für Betriebsmittel ausgestattet.
Der Verwaltungsbereich besteht aus Büros, Aufenthaltsraum für Mitarbeiter und Sozialbereich mit Schleuse für die Trennung zwischen Betrieb und Aufenthalt.
Ablauf der Kremation
Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Formen der Einäscherung:
- Sammelkremation
- Einzelkremation
Bei der Sammelkremation werden mehrere Tiere gemeinsam eingeäschert. So mischt sich aber natürlich auch die Asche dieser Tiere am Ende zusammen und die Asche kann dann nicht mehr an den Besitzer zurück gehen. Sie wird dann vom Tierkrematorium beigesetzt oder auf einer Streuwiese verstreut.
Bei der Einzelkremation wird jedes Tier einzeln eingeäschert. Die Tiere werden in markierte Zonen des Ofens getrennt voneinander eingeäschert. So kann sich die Asche nicht vermischen und bleibt vollständig. Nach der Einäscherung kann so die Asche jedes einzelnen Tieres dem Besitzer in einer Urne, einem Aschesäckchen oder Aschekarton zurückgegeben werden. Es liegt dann in der Entscheidung des Besitzers, ob er die Asche zuhause aufbewahrt, an einem geeigneten Ort bestattet oder verstreut.
Der Ablauf beginnt meist mit der Anlieferung oder Abholung des verstorbenen Tieres. Vorab kannst du telefonisch dich mit dem entsprechenden Krematorium in Verbindung setzen, und alle Formalitäten und Fragen klären.
Nach Eintreffen des Tieres werden die Daten des Tieres und des Besitzers sowie des Tierarztes aufgenommen. Das Tier wird gewogen und in einer Wanne bereitgelegt. In der Regel wird jetzt auch ein Schamottstein mit einer laufenden Nummer dem Tier beigelegt, um dieses eindeutig zuordnen zu können. Dieser Stein wird dann auch bei der Einäscherung beigelegt und später mit der Asche mit gegeben.
Wir das Tier nicht am gleichen Tag eingeäschert, wird es solange im Kühlraum aufbewahrt. Der Kühlraum wird mit um die -10°C/-15°C gekühlt und es haben in ihm meist mehrere Tiere Platz.
Ist der Tag der Einäscherung gekommen, hat der Besitzer nochmals Zeit, sich von seinem Liebling in aller Ruhe zu verabschieden. Im Folgenden wird das Tier auf einen Einfahrwagen gebettet, nach dem Freigeben des Ofens wird die Einfahrtür geöffnet und das Tier wird hineingefahren. Dein Tier wird auf den Ofenboden gelegt und der Einfahrwagen wird wieder an seine Ausgangsposition gebracht.
Die Dauer des Verbrennungsvorgangs richtet sich nach der Größe des Tieres und kann von ca. 30 Minuten bis zu 2,5 Stunden dauern. Bei der Einäscherung wird das Körpergewicht deines Lieblings auf ca. 3% reduziert (Beispiel 30 kg Lebendgewicht reduziert sich auf ca. 0,8 - 1 kg Aschegewicht).
Nach Ende des Vorgangs wird die Asche entnommen und nach der Abkühlphase wird sie dann mit dem Schamottstein in das jeweilige Aschegefäß gefüllt. Ist der Tierhalter anwesend, wird dieses Gefäß direkt übergeben, ansonsten wird es zugeschickt.